Trailrunning Schuhe und deren Besonderheiten
Der Trailrunning Laufschuh ist für jeden, der regelmäßig Offroad unterwegs ist, langfristig mit Sicherheit genauso eine sinnvolle Anschaffung, wie ein Trinkgürtel oder ein Trinkrucksack. Für die ersten Läufe abseits der Strecke reicht es sicherlich sich seine Joggingschuhe zu schnappen und etwas fester zu schnüren um so schon mal die ersten Abstecher unternehmen zu können.
Aber was ist so anders und vor Allem so besonders an den Trailrunning Schuhen im Gegensatz zu den regulären Laufschuhen? Als aller erstes fällt hier natürlich das grobere Profil der Schuhe auf aber das ist noch lange nicht alles, denn das Profil ist hierbei nur ein Faktor von vielen, der im Gegensatz zu den ganzen anderen Unterschieden weit mehr wahrgenommen wird.
Das Laufen abseits der Strecke stellt an den Schuh ganz andere Ansprüche als an einen normalen Laufschuh. Abseits der Strecke ist der Weg uneben und holperig. Der Schuh muss hier von vorne bis hinten einen top Support und somit wichtige Sicherheit bieten. Eine fehlende Unterstützung des Schuhes zum Beispiel mangels Stabilität kann schnell im Umknicken enden und den Läufer in seinem Training weit zurück werfen.
Die Gesamtkonstruktion ist der Schlüssel
Ein Trailrunning Schuh ist das Resultat von vielen, für das Laufen abseits der Strecke, wichtigen Details, welche speziell für den Trail angepasst wurden. Somit ist auch das Lauferlebnis mit dem jeweiligen Schuh immer eine Komposition aus diesen Einzelheiten.
Die Sohle
Bei einem normalen Laufschuh ist die Sohle sehr biegsam in der Länge und neigt auch etwas zum verdrehen. Beim Laufen auf der normalen Laufstrecke ist das auch gut und wichtig. Der Fuß ist freier und kann optimal abrollen. Die Stützmuskulatur im Fuß wird beansprucht und somit auch trainiert.
Außerhalb des Trails ist so ein Verhalten vom Schuh eher ein Risiko. Die Sohle muss hier mehr leisten und wichtigen Support und Stabilität geben. Deswegen werden die Sohlen von Trailrunning Schuhen oft bewusst steifer konstruiert, damit diese weniger zum Verdrehen neigen. Beim Laufen auf extrem weichen Untergrund oder mit vielen spitzen Steinen ist so eine Sohle extrem wertvoll. Auf langen Strecken auf dem Asphalt hingegen aber eher etwas hinderlich.
Das Obermaterial eines Trailschuhs
Robustheit ist bei Trailrunning Schuhen eigentlich der Schlüssel und auch beim Obermaterial spielt diese Eigenschaft eine wichtige Rolle. Das Material muss hier vor einigen Sachen schützen. Neben spitzen Dornen, Gestrüpp und Ästen kann der Schuh auch von Schlamm bearbeitet werden. Wasserdichte Eigenschaften des Materials sind hier ein Muss.
Die Zehenbox
Das Material der Zehenbox ist bei den Trailrunning Schuhen oft extrem robust und besteht meist aus einer festen Gummikappe. Da die Zehen besonders sensibel auf Schläge und Stöße reagieren können, ist es wichtig, dass diese im Schuh auch gut verpackt sind.
Das Profil
Das Profil eines Trailschuhs ist oft sehr markant und sticht mit einer noppen- und stollenartigen Beschaffenheit heraus. Das hat im Gelände den Vorteil, dass man einen deutlich besseren Griff auch auf verschiedenen Untergründen hat. Wichtig ist hier ein guter Kompromiss aus Auflagefläche und Profil, denn mit mehr Profil sinkt auch die Auflagefläche des Schuhes auf ebenen und glatten Untergründen wie Asphalt.
Je niedriger die Auflagefläche des Schuhes ist, desto rutschiger verhält sich auch die Sohle. Die Hersteller verwenden deswegen bei der Herstellung der Trailschuhe auch besonders griffige Gummimischungen um so einen optimalen Grip auf jeden Untergrund zu bringen.
Der Schwerpunkt
Bei Offroadschuhen ist das wichtigste, das bei der Konstruktion unter Anderem darauf geachtet wird ein Umknicken zu vermeiden. Neben robusten- und stützenden Materialien kann dies auch durch einen niedrigen Schwerpunkt mitgesteuert werden. Ob Wander- oder Trailrunning Schuhe, ein Schwerpunkt der so nahe wie möglich über dem Bodenkontakt liegt, verringert die Gefahr umzuknicken.
Die breitere Sohle
Eine breitere Sohle trägt bei Trailschuhen auch einen großen Teil dazu bei nicht umzuknicken. Zu breit dürfen diese Schuhe allerdings auch nicht hergestellt werden, da sonst die Laufbewegung eingeschränkt wird.
Die Dämpfung
Der Vorteil beim Laufen im Trail ist, dass der Fuß weit weniger Stoßeinwirkungen hat als auf dem Asphalt. Durch den unebenen Untergrund müssen die Hersteller vor Allem auf die Hebeleinwirkungen auf die Schuhe und somit auf die Füße achten. Kompressionsreize, welche eher beim Laufen auf dem Asphalt auf Gelenke einwirken, müssen mit einer guten Dämpfung kompensiert werden um Gelenke vor Allem langfristig zu schonen. Zu viel Dämpfung in einem Trailrunning Schuh geht zu Lasten der Stabilität und somit ist hier der optimale Kompromiss entscheidend.
Wasserdicht
Die meisten Traillaufschuhe sind wassergeschützt, da Feuchtigkeit offroad natürlich ein größeres Thema ist als auf der regulären Laufstrecke. Eine Goretex-Membran schützt die Schuhe vor Wasser und hält die Füße warm und trocken. Hier sollte man bei der Auswahl seiner Schuhe aber auch drauf achten und gegebenenfalls einen Blick in die Rezensionen werfen. Denn es gibt auch für den Sommer besonders atmungsaktive Modelle, was im Herbst und Winter recht unangenehm sein kann.
Welcher Schuh für welches Trail?
Oft sind hier die normalen Laufschuhe eine gute Option, denn wer nur ab und an abseits unterwegs ist, der brauch sich hier nicht unbedingt einen besonderen Schuh zuzulegen. Auch wer öfters in einen eher ebenen Trail läuft, der kann auch bei seinen normalen Laufschuhen bleiben.
Die Faustregel lautet hier, je anspruchsvoller das Gelände, desto mehr Ansprüche hat der Schuh. Weiche, steinige, sowie unebene und Feuchte Untergründe lassen dich deinen Trailrunning-Schuh schätzen. Mittlerweile gibt es bei den Trailrunning-Schuhen unzählige Kategorien und bei jeder Kategorie trumpft ein anderer Schuh. Allrounder Trailschuhe bieten hier oft eine optimal Lösung für das ganze Jahr und für alle, die nicht zu viele verschiedenen Laufschuhe haben wollen.
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